Island - da können wir ggf. ein wenig Antworten geben, wenn vermutlich auch nicht zufriedenstellend.
Island im Winter hat schon was - nicht unbedingt für den ersten Besuch, da sehr speziell, aber nachvollziehbar. Polarlichtzeit ist, wenn es dunkel ist
. Theoretisch ab Ende August bis wohl April sollte es somit Abends/Nachts zumindest Möglichkeiten geben. Unsere besten Sichtungen hatten wir im März. Aber das ist halt vom klaren Himmel und diversen anderen Faktoren abhängig.
Sofern die Straßen befahrbar sind, funktionieren auch die öffentlichen Verkehrsmittel. Die Frage ist, was Du Dir darunter vorstellst?
Die Straßen werden möglichst frei gehalten. Dabei gibt es Prioritäten. Reykjavik hat u.a. Prio 1. Die Ringstraße im Westen, Teile im Süden und im Norden ebenfalls Prio 1.
Die Ringstraße im östlichen Island genießt bestenfalls Prio 2. Es kommt im Winter öfter vor, dass die Ringstraße nicht durchgehend befahrbar ist (auch im Prio 1 Gebiet).
Wir haben auf unseren Wintertouren Straßenverhältnisse von trocken, Eisplacken, völlig vereist (Eisschicht min. 3 cm!) bis hin zu Schneewehen und meterhohem Schnee alles gehabt. Wohlgemerkt: Alles auf der Hauptlebensader Ringstraße! Die Nebenstrecken sind da natürlich noch eine Ecke "schärfer".
Wetter: Gib mir eine Glaskugel und ich kann Dir was erzählen. Sorry, aber das ändert sich im Winter sehr schnell. In diesem Winter war der erste Teil z. B. total verregnet, kaum Schnee. Der zweite Teil hat alles aufgeholt - vor kurzem gab es einen Schneerekord in Reykjavik! Auch das Hochland ist komplett mit sehr hohem Schnee (man rechnet dort generell immer in Metern!) bedient worden. Das Wetter kann sich im Laufe des Tages mehrfach ändern.
Gleiches gilt für den Wind oder besser den Sturm. Hier kann man auch kaum differenzieren zwischen Landesinnerem und Küste. Beide kann es wirklich sehr hart treffen, gerade im Winter. Da werden fahrende und z.T. sogar stehende Wohnmobile umgeblasen! Uns ist ein faustdicker Stein waagerecht vor der Windschutzscheibe (zum Glück) langgeflogen. Da bringt selbst mir als extrem begeisterter Fahrer das Fahren keinen Spaß mehr. Das ist Risiko pur. Kann ein paar Stunden später wieder anders sein (aber vermutlich ist dann alles zugeweht - wir haben Weihnachten 3 Tage zwangsweise an einem Ort verbracht (an einer Tankstelle), weil alles Zufahrtswege komplett durch meterhohe Schneewehen blockiert waren und erst große Fräsen die Strecken befahrbar machen mussten (es waren Windstärken bis 300 km/h angesagt - kam nicht ganz so dicke, aber in der Spitze sollen 240 km/h gemessen worden sein). Wind gibt es im Winter eigentlich immer, starker Wind ist nicht ungewöhnlich. Sturm kommt häufiger vor. Orkan ist zwar schon eine Meldung wert, aber weniger auf Seite 1 der Zeitung. Im Sommer ist das harmloser, auch wenn hier mal ein stürmischer Wind nicht so selten ist.
Alleine im Winter ins Landesinnere halte ich für selbstmordverdächtig - wenn ich das so hart ausdrücken darf. Die Isländer mögen das ein wenig anders sehen, aber die sind aus anderem Holz, als wir Kontinentaleuropäer. Aber selbst die fahren (natürlich mit übermotorisierten Fahrzeugen) immer im Konvoi ins Hochland. Das Wetter kann halt sehr schnell umschlagen und auch wenn der isländische Rettungsdienst extrem gut ist - bei Orkan im Hochland sind auch denen Grenzen gesetzt. So nebenbei: Der Rettungsdienst ist ehrenamtlich und wird von uns Touristen leider viel zu oft unnötig in Gefahr gebracht. Auch das sind Familienväter, die gern lebendig wieder zu Hause ankommen wollen.
Ich denke, für dieses Vorhaben ist Schweden oder Finnland besser geeignet (ggf. auch noch besser als Norwegen)- kontinentales Klima=eher konstant und berechenbar. Island im Winter mit Fahrzeug + ggf. schöne Hütten ist dagegen sehr zu empfehlen.
Straßenzustand:
http://www.road.is/travel-info/road-conditions-and-weather/entire-iceland-road-conditions-map/Wetter u.a.:
http://en.vedur.is/weather/forecasts/areas/